BAUBERICHTE - FESTWAGEN 2015
Rheder Bierfässerwagen
Ein Traditionswagen, für den Festumzug zurechtgemacht, von der Dorfjugend Ovenhausen Ovenhausen.
Hauptverantwortlicher: Thorsten Ludwig
Video: Baubericht – es sprechen Thorsten Ludwig, Hendrik Bahr und Stephan Klocke
Geschichtlicher Hintergrund: Mit Hilfe der Schlossbrauerei Rheder wurde dieser Brauereiwagen gebaut. Er erinnert an die langjährige Tradition des Bierbrauen nach deutschen Reihnheitsgebot. Das Rheder Bier wird auch beim 10. Heimatfest in Ovenhausen zum Verzehr angeboten. |
Der Habichtshof mit Gefolge
Ein Traditionswagen, von Anfang an dabei, erstellt vom Tennisclub`86 Ovenhausen.
Hauptverantwortlicher: Karl Hoppe
Video: Baubericht – es spricht Johannes Werdehausen
Geschichtlicher Hintergrund:
Elmar, Herr von Habichtshofe,....
Dieser sächsische Edeling ist der Held im Versepos "Dreizehnlinden“ des Heimatdichters Friedrich- Wilhelm Weber. In diesem berühmten Werk hat die Christianisierung der Sachsen durch Friedrich- Wilhelm Weber. In diesem berühmten Werk hat die Christianisierung der Sachsen durch das wirken der ersten Mönche im Kloster Corvey seine poetische Gestalt gefunden. Dieses Werk hat viele Jahrzehnte hindurch das Heimatbewustsein der Menschen unserer Gegend mitgeprägt. Beim Heimatfest 1975 weihten der Heimatverein Ovenhausen und die Stadt Höxter am Schießstand in Ovenhausen eine Friedrich- Wilhelm- Gedänkstätte ein und enthüllten einen Gedänkstein zu Ehren des „Sängers von Dreizehnlinden“. Ein Bronzerelief auf dem Stein zeigt Elmar vor seien Habichtshof. Darunter der leicht abgewandelte Vers aus des Priors Lehrsprüchen:
RÜCKWÄRTS BLICKEN – VORWÄRTS SCHAUEN
Seit dem Heimatfest 1975 fährt der „ Habichtshof“ im Festzug mit. Begleitet wird dieser Wagen auch in diesem Jahr von dem Gefolge Elmar Herr vom Habichtshof.
Ovo-Wagen um 700 n. Chr.
Ein Traditionswagen, von Anfang an dabei, erstellt von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Ovenhausen
Hauptverantwortlicher: Wilfried Wiegers
Video: Baubericht – es spricht Wilfried Wiegers
Geschichtlicher Hintergrund: Der Ovo-Wagen erinnert an den sächsischen Freien „Ovo“, den Namensgeber des Ortes. In einem Schenkungsregister des Klosters Corvey aus dem Jahr 823 nämlich wird der Name „Ovo“ mehrere Male als Zeuge erwähnt. Es ist nicht unbegründet anzunehmen, dass dieser „Ovo“ als Besitzer eines sächsischen Haupthofes, wie damals üblich, der ganzen Siedlung den Namen gegeben hat, wobei „Ovenhausen“ so viel wie „Haus des Ovo“ bedeutet. In der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 887 heißt es, dass Kaiser Karl der Dicke einen Teil des Ortes, der „Ovenhus“ genannt wird, dem Kloster Corvey als Schenkung überlässt.
Baubeginn des Wagens war Januar 2015, wobei zunächst mit dem aufwendigen Geflecht des Hauses begonnen wurde. Dabei handelt es sich um eine originalgetreue Bauform aus der Germanenzeit. Gezogen wird der Wagen von einem Fendt Farmer 3, 50 PS, Bj. 1964, gefahren von Klaus Weinholz. Begleitet wird der Wagen erstmals von der Gruppe Paviken-Sippe, die das Leben der Wikinger aus dem 9. Jahrhundert darstellt.
Schnapsbrennerei um 1902
Ein Traditionswagen, von Anfang an dabei, erstellt vom Team Nikolaus – Organisationsteam.
Hauptverantwortliche: Rita Wiegers und Inge Husemann
Video: Baubericht – es spricht Andreas Massmann
Geschichtlicher Hintergrund: Auf dem Wagen wird deutlich, was in den Dörfern bis vor einigen Jahren, trotz des Verbots vonseiten der Regierung, durchaus üblich war: Das Brennen der sogenannten Medizin gegen sämtliche Krankheiten – der Schnaps. In unserer heimischen Gegend wurde der Schnaps überwiegend aus Zuckerrüben und Kartoffeln hergestellt und erfreute sich großer Beliebtheit bei der Dorfbevölkerung, da in der ländlichen Gegend schon immer trinkfeste Menschen lebten.
Gezogen wird der Wagen von einem Deutz 4005 – 35 PS – Baujahr 1965
Heiligenberg Schmiede um 1950
Erbauer und Hauptverantwortlicher: Johannes Rode
Video: Baubericht – es spricht: Johannes Rode
Geschichtlicher Hintergrund: Dieser Wagen verdeutlicht, wie das Schmiedehandwerk nach dem 2. Weltkrieg ausgeübt wurde. Zur damaligen Zeit bestand neben dem Beschlagen der Pferde die Hauptaufgabe eines Schmieds in der Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten wie Eggen. Der Wagen zeigt die letzte Schmiede an der Heiligenbergstraße. Diese wurde nach dem Tod des geselligen Schmieds August Brand 1969 geschlossen. Auf dem Wagen befinden sich Originale schmiedeeiserne Waren aus der Nachkriegszeit. Das Besondere, mindestens zwei Leute werden glühendes Eisen auf dem fahrenden Wagen während der Zeit des Festzuges schmieden.
Der Bau des Wagens besitzt für Johannes Rode eine sehr große Bedeutung, zum einen in Bezug auf die eigenen Kindheitserlebnisse und zum anderen als Gedenken an das Schmiedehandwerk, das heute nicht mehr in Ovenhausen existiert.
Gezogen wird der Wagen von einem Massey/Ferguson 135, 35 PS, Baujahr 1970
Weitere historische Wagen von Johannes Rode
Ein Milchwagen, gezogen von einen Shetlandpony unter dem Motto „Nachbau des letzten Ovenhäuser Milch-Taxis mit einem PS“.
Sowie ein Bollerwagen erbaut in der Jahrhundertwende mit einen Wasserfass Baujahr 1939 hergestellt von einer Ortsansässigen Firma aus Ovenhausen. Das heute noch für den Transport von Blumenwasser im Gebrauch ist. Dieser Wagen wird ebenfalls von einen Shetlandpony gezogen.
Die Heiligenberg-Kapelle und Pater um 1079
Ein Traditionswagen, von Anfang an dabei, erstellt (in diesem Jahr als Neubau) vom Blasorchester Ovenhausen.
Hauptverantwortlicher: Thorsten Dohmann – 1. Vorsitzender des Blasorchesters Ovenhausen
Video: Baubericht – es sprechen: Thorsten Dohmann und Alfons Klocke
Historisches Videomaterial - Festumzug 2005 vom Heimat und - Schützenverein Ovenhausen
Geschichtlicher Hintergrund: Der Wagen mit der Michaeliskapelle auf dem Heiligenberg und den zwei Mönchen erinnert an die enge Verbindung der Geschichte von Ovenhausen mit dem Heiligenberg. Ursprünglich vielleicht eine sächsische Thingstätte wurde der Heiligenberg religiöser Mittelpunkt für die Region um Ovenhausen. Im Jahr 1078 nämlich hatten der Corveyer Abt Wain und Bitten des Mönches Humbert und seine „Genossen“ Simon hier zu Ehren Gottes und zur Verehrung des Erzengels Michael eine „Basilika“ errichten lassen, die der Paderborner Bischof Poppo am 1. Adventssonntag des Jahres 1078 einweihte. Die Errichtung der Kirche diente sicher auch der Vertiefung und Verfestigung des noch jungen christlichen Glaubens unserer sächsischen Vorfahren. Bis ins letzte Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts diente die Kirche als Pfarrkirche für Ovenhausen, Lütmarsen, Bosseborn und einige zwischenzeitliche untergegangene Orte der Umgebung.
Der Neubau der Heiligenberg-Kapelle wird exakt nach Bauplan im Maßstab 1:6 gebaut. Eine Besonderheit und technische Raffinesse bildet der Kirchturm (siehe Video).
„Schützenbrief 1575“
Ein Traditionswagen von Anfang an dabei, erstellt von den Offizieren des Heimat- und Schützenvereins Ovenhausen
Hauptverantwortlicher: Andreas Massmann
Video: Baubericht – es spricht Andreas Massmann
Historisches Videomaterial - Festumzug 2005 vom Heimat und - Schützenverein Ovenhausen
Geschichtlicher Hintergrund: Vor der Kulisse des Westwerks von Corvey verlieh der Abt Reihard von Bocholtz (von 1555 bis 1585 Abt des Klosters Corvey) im Jahr 1575 den Ovenhauser Schützenbrief. Darauf folgte eine 430-jährige ununterbrochene Tradition des Schützenwesens in Ovenhausen. Dieser Wagen berichtet von der Überreichung des Schützenbriefes.
Der Fürstabt, begleitet von zwei Schützen in historischen Kostümen, wird in diesem Jahr von Josef Klocke dargestellt. Gezogen wird der Wagen von einem Fendt Dieselross F24 Luftgekühlt 24 PS BJ 1957. Der Fahrer Hubert Volkhausen aus Holzhausen.
Jätzer Mühle um 1880
Ein Traditionswagen, von Anfang an dabei, erstellt vom Gesangverein „Eintracht Ovenhausen von 1879“. Die Gesamtleitung wurde dem 2. Vorsitzender des Gesangverein „Eintracht Ovenhausen von 1879“ e.V., Herrn Johannes Winkelhahn, übertragen.
Video: Baubericht – es spricht Johannes Winkelhahn
Historisches Videomaterial - Festumzug 2005 vom Heimatund - Schützenverein Ovenhausen
Geschichtlicher Hintergrund: In der Schrift „Der Corveysche Güterbesitz“, herausgegeben von Dr. Paul Wigand im Jahr 1831, wurde „Jerdessen“ benannt, als ein Ort, der im Tal zwischen Ovenhausen und Lütmarsen liegt, wo auch eine Mühle stand mit dem Namen Jätzer Mühle. Als letztes Überbleibsel steht sie für die Siedlung Jerdessen. Die Jätzer Mühle wurde am 7. Januar 1872 durch ein Feuer vernichtet. Der naturgetreue Nachbau der Mühle wird auf dem Festzug auch in diesen Jahr wieder zu bewundern sein.
Der Gesangverein hat es aus heimatverbundener Tradition übernommen, in den „historischen Umzügen“, anlässlich der Heimatfeste in Ovenhausen, die Lehnsmühle Jerdessen zu präsentieren. Das Modell der Mühle ist nun schon über 30 Jahre alt und wird zu jedem Fest entsprechend renoviert.
Der Unterbau auf einem Einachser-„Holzrückewagen“ wurde von Herrn Johannes Winkelhahn komplett neu gestaltet und auch gebaut. Der Aufbau des Wagens ist 5,20 m lang und 2,40 m breit. Ein Wassertank von 90 Litern und zwei Pumpen aus dem Caravanbereich versorgen das Mühlrad mit Wasser.
Der Bau fand auf der Deele von Herrn Hans-Friedrich Bobbert statt, wo mit dem Unterbau schon am 20. April 2015 begonnen wurde.
Der Fahrer des Festzuges wird Jörg Berenberg sein.
Kükenbrunnen um 1820
Ein Traditionswagen, von Anfang an dabei, erstellt vom Stammtisch 73
Bauteam: Je nach Arbeitseinsatz waren 1 bis ca. 10 Personen tätig.
Hauptverantwortlicher: Heiner Kirchhoff
Video: Baubericht – es spricht Heiner Kirchhoff
Historisches Videomaterial - Festumzug 2005 vom Heimat und - Schützenverein Ovenhausen
Geschichtlicher Hintergrund: Der Wagen mit einem Brunnen erinnert an eine Begebenheit in Ovenhausen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Es herrschte die napoleonische Zeit. In Kassel regierte Jerome im Auftrag seines Bruders Napoleon als König von Westfalen (1807 - 1813). Rauschende Feste und eine üppige Hofhaltung, die u.a. Unmengen von Eiern und Geflügel verschlangen, brachte ihm den Spitznahmen „König Lustik“ ein. Um die nötigen Vorräte für die Hofhaltung heranzuschaffen, zogen Händler durch die Lande, die überall Eier und vor allem junges Geflügel (Küken/Kuiken) aufkauften. Diese Händler, im Volksmund bald Kükenkerle (Kuikenkerle) genannt, hatten sich in Ovenhausen als Treffpunkt für ihre Geschäfte den Platz vor einer kleinen Quelle am Fuße des Kapenberges am Ausgang des Ortes in Richtung Vörden ausgewählt. Diese kleine Quelle erhielt deshalb schon bald den Namen „Kükenbrunnen“. Natürlich wurden, wie bei solchen Gelegenheiten üblich, die neusten Nachrichten aus „aller Welt“ ausgetauscht und der neuste Gesprächsstoff aus dem Dorf weitergegeben. Aber auch die Liebe kam an diesem romantischen Ort nicht zu kurz, denn im Volksmund heißt es „Kuikenbrunnen-Kinderborn!“ und man erzählt, dass der Klapperstorch von dort die Kinder bringt.
Spinnerinnenwagen um 1890
Ein Traditionswagen, von Anfang an dabei, erstellt von Mitgliedern der Ovenhäuser Musikanten
Hauptverantwortlicher: Hans Josef Welling
Video: Baubericht – es spricht Hans Josef Welling
Historisches Videomaterial - Festumzug 2005 vom Heimat und - Schützenverein Ovenhausen
Geschichtlicher Hintergrund: Dieser Wagen erinnert an das Spinnstubenverbot des Corveyer Fürstenabts von 1680. Darüber hinaus hat dieses Handwerk maßgeblich dazu beigetragen, dass es den Menschen möglich war, ihren Körper in Textilien zu hüllen und somit vor Umwelteinflüssen zu schützen. Auf dem Wagen werden emsige Spinnerinnen die alte Handwerkskunst präsentieren. Insgesamt fünf Frauen, die sich mit der alten Handwerkskunst noch verbunden fühlen. Ihr Handwerkszeug, nostalgische Schätze aus der guten alten Zeit, die heute noch wie damals bestens funktionieren.
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